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Mitteldeutsche Digitaltage
22. bis 23. September 2021

Die Mitteldeutschen Digitaltage im Wein- und Obstbau waren das große Highlight im EXPRESS-Jahr 2021. Im Mittelpunkt standen neue Impulse für die digitale Transformation der Landwirtschaft und vielfältige Diskussionen rund um die digitalen Zukünfte des mitteldeutschen Sonderkulturenbaus.

Mit Teilnehmern aus der Region und der gesamten Bundesrepublik, vor Ort und Online, widmeten sich die Mitteldeutschen Digitaltage aktuellen Themen des Obst- und Weinbaus. Die Auswirkungen des Klimawandels, Wasserstressmonitoring mit modernster Sensorik, Drohnen in der Landwirtschaft und der Einsatz von Virtual Reality (VR)- und Mixed Reality (MR)-Datenbrillen waren dabei einige von vielen Themen rund um neue technologische und digitale Entwicklungspfade im Sonderkulturenbau.

17 Vorträge in vier unterschiedlichen Themenbereichen, 20 Austeller, Side Events sowie Exkursionen zu den Versuchsschlägen versprachen ein abwechslungsreiches Programm. Eingeleitet wurde die Konferenz mit einer Key Note von Prof. Jörg Dörr vom Fraunhofer IESE zu Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung in der Landwirtschaft. Eine Podiumsdiskussion mit Experten aus Wissenschaft, Wein- und Obstbau sowie Digitalwirtschaft erörterte ausführlich mögliche Wege für eine zielführende digitalen Transformation in der Landwirtschaft. Der Gastgeber, das Weingut Schloss Proschwitz sorgte mit einer freundlichen Bewirtung und vielen Köstlichkeiten für eine rundum gelungene Veranstaltung.

Am Abend durfte das Team von EXPRESS gemeinsam mit Georg Prinz zur Lippe vom Weingut Schloss Proschwitz den Minister des sächsischen Staatsministeriums für Regionalentwicklung, Staatsminister Thomas Schmidt und seinem Amtskollegen im europäischen Ausschuss der Regionen, dem österreichischen Landesrat Christopher Drexler, zu einem Rundgang über das Veranstaltungsgelände und für die Abendveranstaltung begrüßen.

Der zweite Konferenztag stand ganz im Zeichen der Exkursionen. Auf den Versuchsschlägen in Seußlitz (Schloss Proschwitz) und Dürrweitzschen (Obstland Sachsen) präsentierten die Experten von EXPRESS die jeweiligen Versuchsaufbauten und Fortschritte in der Erprobung digitaler Lösungen.

Die Organisatoren sowie das gesamte Team von EXPRESS bedankt sich bei allen Teilnehmenden, Referentinnen und Referenten, Austellerinnen und Austellern für ein gelungenes Jahreshighlight des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Experimentierfeldes.

Grußwort der Bundesministerin
für Ernährung und Landwirtschaft

©BPA_Steffen Kugler
©BPA_Steffen Kugler

Vor wenigen Jahrzehnten wurde ein unaufhaltsamer Prozess angestoßen: die Digitalisierung. Der Landwirtschaft kommt dabei eine Vorreiterrolle zu. Ein Beispiel sind selbstfahrende Fahrzeuge, die bereits über unsere Äcker und Felder steuerten, als das auf deutschen Straßen noch undenkbar war.

Die Bedeutung der Digitalisierung in der Landwirtschaft nahm über die Jahre nicht ab, sondern zu. Denn die Erwartungen an unsere Landwirtschaft sind hoch: Sie soll nachhaltig sein, sichere und ausreichende Ernten garantieren, für mehr Tierwohl sorgen und dabei effizient arbeiten. Ohne digitale Anwendungen ist dies nicht unter einen Hut zu bringen.

Der Weg zu mehr Digitalisierung ist aber auch mit Kosten verbunden, es muss investiert werden. Erst dann tritt der Nutzen ein, denn weniger Ressourcenverschwendung und effizientere Arbeitsschritte sorgen für mehr Ertrag. Immer mehr Landwirtinnen und Landwirte steigen beispielsweise in die Bewässerung ein. Wasser ist eines unserer kostbarsten Güter und muss möglichst Ressourcen schonend und gewinnbringend eingesetzt werden.

Digitale Lösungen bieten die Möglichkeit, einen Ressourcenverlust zu vermeiden. Nicht nur der Bewässerungsbedarf, sondern auch Blütendichte, Fruchtentwicklung und Reifegrad lassen sich mit smarter Technologie genau messen. Miniaturisierte Sensoren, die direkt an der Pflanze – am Stamm, Ast, Blatt oder an der Frucht – angebracht werden, können aktuelle Daten zur Wasserversorgung und zur Fruchtentwicklung erfassen. Mithilfe dieser Informationen ist es dann möglich, den einzelnen Bäumen bzw. Pflanzen je nach Bedarf Wasser zuzuführen und auch den optimalen Erntezeitpunkt zu ermitteln. Auch im Weinbau helfen digitale Anwendungen vom Weinberg bis in den Weinkeller, um Ressourcen zu sparen und effizienter zu arbeiten.

Digitalisierung ist nicht nur ein Begriff, er ist unsere Zukunft. Der Prozess darf nicht stagnieren, sondern muss im ständigen Wandel sein. Unser Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) setzt sich dafür ein, dass die Digitalisierung in der Landwirtschaft nicht nur leistungsstark ist, sondern auch flächendeckend verankert wird. Fachveranstaltungen mit allen beteiligten Gruppen, Forschungsausschreibungen mit einem Finanzvolumen von deutlich über 100 Millionen Euro und eine Bund-Länder AG „Digitalisierung in der Landwirtschaft“ wurden etabliert. Das Fraunhofer-Institut für experimentelles Software Engineering (IESE) wurde mit der Durchführung der „Machbarkeitsstudie zu staatlichen, digitalen Datenplattformen für die Landwirtschaft“ beauftragt. Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur staatlichen, digitalen Datenplattformen für die Landwirtschaft liegen seit Ende November 2020 vor und sind eine wichtige Grundlage für weitere Schritte. Wir arbeiten gerade intensiv an der Umsetzung der Service-/ Datenplattform.

Ein wesentlicher Teil der zur Verfügung stehenden Finanzmittel werden für die Experimentierfelder eingesetzt, die über die Bundesrepublik verteilt etabliert wurden. Die 14 digitalen Testfelder – von denen EXPRESS eines ist – sind Zukunftsschmieden und Innovationstreiber. Hier wird getestet, was praxistauglich ist. Das möchten wir auch weiterhin fördern.

Austausch ist der wichtigste Motor für Innovation. Eine Vernetzung der beteiligten Akteure ist deshalb unverzichtbar – zum Beispiel auf Konferenzen wie den „Mitteldeutschen Digitaltagen im Obst- und Weinbau“. Sie bieten eine Plattform für alle Interessierten. Das Experimentierfeld EXPRESS führt verschiedene Akteure interdisziplinär zusammen und vernetzt so Fachwissen. Hier stehen die wichtigsten Fragen rund um die Digitalisierung im Obst- und Weinbau im Mittelpunkt: Welche Innovationen sind praxistauglich? Welche neuen Techniken bietet der Markt? Dabei wünsche ich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern weiterhin viel Erfolg!

Herzlich

Ihre

Julia Klöckner

Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft

Keynote Speaker
Prof. Dr.-Ing. Jörg Dörr

©Fraunhofer IESE

Wir freuen uns sehr, dass wir Prof. Dr.-Ing. Jörg Dörr für die Keynote zum Thema “Digitalisierung in der Landwirtschaft – Chancen und Herausforderungen” gewinnen konnten. Er leitet seit 2020 das Programm Smart Farming am Fraunhofer IESE. Sein Arbeitsschwerpunkt umfasst Software und Systems Engineering, insbesondere für Anwendungen im Digital Farming. Er verfügt über umfassende Kenntnisse auf dem Gebiet des Software und Systems Engineerings, des Requirements Engineerings sowie der Datennutzungskontrolle. Er ist in diversen Branchen aktiv, mit Fokus im Bereich Smart Farming und ist u. a. Mitglied im Kompetenznetzwerk Digitalisierung in der Landwirtschaft des BMEL, Mitglied des Start-Up-Expertenbeirats der Landwirtschaftlichen Rentenbank, wissenschaftlicher Sprecher des Kompetenz-Netzwerk Digitale Landwirtschaft Bayern.

Sein Vortrag startete mit einer Einordnung, was Digitalisierung und Digitale Transformation überhaupt und im speziellen in der Landwirtschaft bedeutet und welche Chancen sich aus der Digitalisierung ergeben können. Weiterhin beleuchtete er Herausforderungen beispielsweise im Bereich der Vernetzung und Interoperabilität der Systeme, der Datenhoheit sowie der Endnutzungsakzeptanz. Er beleuchtete Konzepte zum Adressieren der Herausforderungen und aktuelle Forschungsprojekte und -arbeiten.

Die Digitaltage im Restream

 
Hier finden Sie die Datenschutzinformation für diese Veranstaltung.

Programm

Hier finden Sie das finale Programm der mitteldeutschen Digitaltage

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Konferenzgelände

Hier finden Sie weitere Informationen zu den verschiedenen Veranstaltungsorten und Ausstellerzelten auf dem Gelände des Weinguts Schloss Proschwitz.

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Die Veranstaltung im Detail

Die Themenforen und Exkursionen waren das Herzstück der mitteldeutschen Digitaltage. Lesen Sie hier die ausführlichen Rückblicke zu den einzelnen Veranstaltungen nach.

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Presseschau

Fruchthandel Online "Regionalkonferenz Experimentierfeld Express: Digitalisierung im Wein- und Obstbau"
21.09.2021 https://www.fruchthandel.de/newsnet/aktuelle-news/einzelmeldung-newsnet/regionalkonferenz-experimentierfeld-express-digitalisierung-im-wein-und-obstbau/ Zeit.de "Drohne im Weinberg: Landwirte setzen auf Digitalisierung"
22.09.2021 https://www.zeit.de/news/2021-09/22/digitalisierung-im-wein-und-obstbau-regionalkonferenz Sächsische.de "Drohne im Weinberg"
23.09.2021 https://www.saechsische.de/meissen/wirtschaft/drohne-im-weinberg-5531346-plus.html

Schutz- und Hygienekonzept

Für die Veranstaltung wurde ein speziell darauf abgestimmtes Schutz- und Hygienekonzept durch den Veranstalter unter Berücksichtigung von Teilnehmenden und Mitwirkenden (Mitarbeitende des Veranstalters, des Betreibers oder von sonstigen Dienstleistern; Rednerinnen und Redner) unter Beachtung der geltenden Rechtslage und der arbeitsschutzrechtlichen Schutz- und Vorsorgeregelungen erstellt.

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Ansprechpartner

Ingolf Römer

Vernetzung und Projektmanagement
Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig

Kontakt

Ansprechpartnerin

Juliane Welz

Wissens- und Technologietransfer
Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW

Kontakt