Global Change Experimental Facility (GCEF)

Vor 120 Jahren begann die Forschung auf der Versuchsstation Bad Lauchstädt in Sachen Landwirtschaft. Ob es um die Auswirkungen verschiedener Düngung auf Pflanzen und Boden ging, um die richtige Anbautechnologie oder um Saatzucht: Von Anfang an standen dabei Bemühungen im Mittelpunkt, eine effiziente und gleichzeitig nachhaltige Bewirtschaftung von landwirtschaftlich genutzter Flächen zu ermöglichen.

In diese Tradition reiht sich auch die Global Change Experimental Facility (GCEF) ein. Seit 2014 gestattet es diese, die Auswirkungen des Klimawandels auf verschiedene Formen der Landnutzung zu simulieren. Denn die Versuchsanlage des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung GmbH – UFZ ermöglicht es, schon heute klimatische Bedingungen zu simulieren, die für die Region erst in einigen Jahrzehnten erwartet werden.

Für EXPRESS bietet die GCEF daher die Gelegenheit, die Potenziale neuer Technologien unter verschiedenen Voraussetzungen zu untersuchen. Insbesondere für die Erprobung von Sensoren eignen sich die 50 Versuchsparzellen der Anlage, da die unterschiedlichen Sensortechniken hier unter verschiedenen Klima- und Landnutzungsszenarien eingesetzt und bewertet werden können.

So testen wir in Bad Lauchstädt unter anderem ein System zum Monitoring von Wasserstress, das auf der kontinuierlichen in-situ-Messung an der Pflanze und im Boden basiert. Diese Daten werden dann verknüpft mit flächendeckenden Datensätzen aus der Fernerkundung und lokalen Wetterdaten. In Kombination mit Prognosemodellen zum Wasserfluss in der Pflanze könnte dieses System eine bedarfsgerechte und pflanzenspezifische Bewässerungsplanung ermöglichen.

Auch im Bereich Digitales Pflanzenmonitoring führen wir Erprobungen auf der GCEF durch. Mittels optischer Sensoren messen wir dort unter anderem die Biomasse und Morphologie von Pflanzen, um auf Basis dieser Daten Rückschlüsse über die Pflanzengesundheit zu ziehen. In landwirtschaftlichen Kontexten würde ein solches Pflanzenmonitoring etwa zur Reduktion von aufgewendeten Pflanzenschutzmitteln beitragen, da diese präziser und bedarfsgerechter eingesetzt werden könnten.