Regionale Lebensmittel für Leipzig: Der neue Online-Marktplatz Le'foodie verbindet die regionale Landwirtschaft mit der lokalen Gastronomie

Le’foodie: Regionale Lebensmittel für Leipzig

Le’foodie: Regionale Lebensmittel für Leipzig

Le’foodie: Regionale Lebensmittel für Leipzig

Regionale Produkte für die Leipziger Gastronomie: Auf Initiative von EXPRESS-Mitarbeitenden soll eine neue Plattform entstehen, die landwirtschaftliche und gastronomische Betriebe aus der Region verbindet – digital und transparent.

Was kann man angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie tun, um die Situation der regionalen Wirtschaft zu verbessern? Dieser Aufgabe stellten sich die Teilnehmenden des virtuellen Hackathons „Leipzig wirkt!“, den der ImpactHub Leipzig im Mai veranstaltete. Als Partner war unter anderem die Hochschule für Technik, Wirtschaft, und Kultur (HTWK) Leipzig mit an Bord. Für Martin Schieck aus dem EXPRESS-Team eine klare Angelegenheit:

Wir haben uns gefragt, wie man landwirtschaftliche Betriebe und somit Erzeuger aus der Region in der aktuellen Situation wirksam unterstützen kann. Dabei ist uns aufgefallen, dass bislang keine Plattform existiert, die einen direkten Draht zwischen regionaler Landwirtschaft und Gastronomie herstellt. Da wussten wir sofort: Das machen wir!

Martin Schieck, Institut für Wirtschaftsinformatik der Universität Leipzig

Eine solche Plattform könnte sowohl dem Umweltschutz dienen als auch zu wirtschaftlichen Mehrwerten führen. So verringern kürzere Transportwege den CO2-Ausstoß durch den Transport der Lebensmittel. Gleichzeitig würde die regionale Wertschöpfung gesichert – und durch den Wegfall von Zwischenhändlern können beide Seiten bessere Margen realisieren.

Digitaler Marktplatz für regionale Produkte

Philipp Kögler, der in EXPRESS digitale Plattformen für den Obst- und Weinbau analysiert, konnte sein Wissen über digitale Datenplattformen beisteuern, sodass aus der ersten Idee bald eine konkrete Vision wurde. Diese wurde beim Hackathon „Leipzig wirkt!“ eingereicht – und kam als eins von vier Projekten in die zweite Runde. Nun war es an den Teilnehmenden des Hackathons, in einem zweitägigen Sprint konkrete Lösungen zu entwickeln. Sowohl das Organisationsteam als auch die Teilnehmenden zeigten sich zufrieden mit den Ergebnissen und gingen mit frischer Motivation aus dem Event.

Die Plattform wird nun vom neu gegründeten le’foodie-Team mit Unterstützung von Schieck und Kögler weiterentwickelt. Leipziger Gastronominnen und Gastronomen können dort zukünftig ihre aktuellen Bedarfe anmelden und in den direkten Kontakt mit landwirtschaftlichen Betrieben aus der Region treten. Diese können ihrerseits ihre aktuellen und anstehenden Angebote hochladen. Die Plattform soll sich so zu einem digitalen Marktplatz für regionale Lebensmittel entwickeln und dazu beitragen, regional geerntete Produkte möglichst effizient abzuschöpfen und zu verarbeiten. Das würde für beide Seiten die Planbarkeit verbessern – genau wie die Frische der gehandelten Lebensmittel. Weitere Informationen zum Projekt bietet die le’foodie-Webseite.

Bewusstsein für Regionalität und Saisonalität schärfen

Neben der Stärkung regionaler Wertschöpfung könnte das Projekt auch das Bewusstsein für die Erzeugung landwirtschaftlicher Produkte schärfen. Dazu Philipp Kögler:

Ein direkter Austausch zwischen der regionalen Landwirtschaft und der Gastronomie würde für mehr Transparenz sorgen. Zum Beispiel könnten Restaurants nachvollziehen, welche Produkte wann und wo geerntet werden und ihre Speisekarten daran anpassen. Davon hätten alle etwas – die Landwirtschaftsbetriebe könnten ihre saisonale Ernte zu fairen Preisen direkt vermarkten und die Verbraucher und Verbraucherinnen würden nicht nur von der erhöhten Qualität und Frische der Produkte profitieren, sondern ebenfalls die regionale Landwirtschaft nachhaltig unterstützen.

Philipp Kögler, Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW

Im nächsten Schritt steht nun eine systematische Analyse der Bedarfe auf beiden Seiten an. Dabei soll auch die weitere Zusammenarbeit mit EXPRESS und mit der HTWK zu Synergien führen. So können etwa Erkenntnisse aus den Interviews mit Fachkräften aus dem regionalen Obst- und Weinbau, die im Rahmen des EXPRESS-Arbeitspakets Wissenstransfer durchgeführt wurden, für die Weiterentwicklung des Projekts genutzt werden. Ziel ist dabei die Entwicklung eines Blueprints für das Testgebiet Leipzig – der irgendwann zum Vorbild für eine deutschlandweite Plattform werden könnte.